In eigener Sache: Mitbewohner/Mitbewohnerin gesucht
von Juliane Neuß
Ich, Juliane Neuß, gehöre von Anfang an zum Redaktionsteam der
Fahrradzukunft. Vor neun Jahren bin ich zurück in meine alte Heimat
gezogen, in den Oberharz, nach Clausthal-Zellerfeld. Das Haus meiner
Eltern, in dem ich jetzt wohne, liegt fast im Wald in der Nähe eines
UNESCO-Weltkulturerbes, dem Ottiliaeschacht. Es ist eine
Doppelhaushälfte, die andere Hälfte wird von einem ruhigen
Ehepaar bewohnt.
Auf der Titelseite der letzten Fahrradzukunft konntet ihr uns auf
Fahrraddraisinen fahren sehen, das war bei mir direkt vor der
Haustür. Seitdem meine Mutter (mit jetzt fast 93 Jahren) vor zwei
Jahren ins Pflegeheim gekommen ist, steht ihre Wohnung leer (und ist
momentan teilmöbliert). Es wäre kein Problem, diese
2-Zimmer-Wohnung zu vermieten, wenn es ein abgeschlossener Wohnraum mit
eigenem Eingang wäre. Aber das ist es nicht. Wer dort wohnen
würde, würde mit mir und meiner Katze in einer Art WG leben
(hätte aber eigene Küche und eigenes Duschbad). Zu dem Haus
gehört auf dem Grundstück ein Ferienhäuschen für
Freunde, Verwandte und andere Besucher.
Konkret handelt es sich um zwei helle Zimmer im Erdgeschoss mit jeweils 20
bzw. 25 m2, die beiden Zimmer sind miteinander verbunden,
Küche und Bad vom (gemeinsamen) Treppenhaus aus erreichbar (ich wohne
im Stockwerk darüber). Im ersten Zimmer steht ein moderner Kaminofen,
aber es gibt auch eine neu installierte Ölheizung. Das
Grundstück mit einem etwas verwilderten, aber nutzbaren Garten ist
etwa 500 m2 groß. Der Internetanschluss ist zurzeit
ausreichend leistungsstark.
Das Haus ist das ehemalige Steigerhaus und gehört zum Schacht
(historisches Schachtgerüst), auch wenn dieser ca. 50 m entfernt
liegt. Zur Ortsmitte sind es etwa 1,5 km. Die Zufahrtsstraße wird
auch im Winter meistens frühzeitig geräumt. Das Haus wurde 2014
mit dreifach verglasten Fenstern versehen und grundlegend renoviert. Der
Fußboden ist mit Naturlinoleum ausgelegt. Das Ferienhaus wurde 2020
von Grund auf frisch gemacht.
Clausthal liegt auf 600 m Höhe und ist eine Universitätsstadt
zwischen Hannover und Göttingen mit Schwerpunkt Maschinenbau/Berg-
und Hüttenwesen und es wird behauptet, wir wären die einzige Uni
mit zwei Wintersemestern. Das Wetter ist meistens frischer und
interessanter als im Flachland drum herum. Der Bergbau hat uns mit
über 50 glasklaren Badeteichen gesegnet, die alle im 16. und 17.
Jahrhundert als Energiespeicher gebaut wurden und im Sommer eine tolle
Erfrischung bieten. Der Oberharz lebt auch vom Tourismus, der aber nicht
so intensiv wahrgenommen wird wie im Ostharz, wo nach dem Mauerfall (die
Mauer ging mitten durch den Harz) viel Geld für den Wiederaufbau
geflossen ist. Im Winter ist häufig Skilanglauf möglich.
Ich selbst habe einen kleinen
Fahrradladen und eine Werkstatt und
arbeite als Selbstständige an Spezialfahrrädern. Der Laden ist 2 km entfernt.
Wie ihr seht, das Haus und die Wohnlage sind »speziell«, also
wahrscheinlich auch nur für »spezielle« Menschen geeignet. Daher ist
es für mich schwierig, Mieter zu finden, auch wenn die Miete nicht
hoch ist. Man muss da wohnen wollen, die Ruhe und den Sternenhimmel lieben
und sowieso Freude an der Natur haben.