Titelbild Ausgabe 36

Ausgabe 36 · Juni 2023

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

in den 1980er Jahren erlangte das Fahrrad Symbolcharakter für einen ökologischen Wandel. Hochwertige Alltags- und Reiseräder waren in deutschen Fahrradgeschäften aber nicht zu finden, auch waren die Strukturen im Handel angestaubt. Demgegenüber gab es eine große Zahl junger Menschen, die die Gesellschaft umkrempeln, sie sozialer und ökologischer gestalten wollten. Warum nicht einen Fahrradladen aufmachen? Dabei wurde versucht, den Idealen der 68er-Bewegung zu folgen: kein Chef – alle Mitarbeitenden bestimmen mit, Beschlüsse werden im Konsens gefasst, alle bekommen den gleichen Lohn. Statt Sporträder und billigen Großserien-Schrott beschaffte man Hochwertiges für den Alltag. Anhänger, Ledersättel, hochwertige Packtaschen – inklusive einer kompetenten Beratung – bekam man nur in selbstverwalteten Läden.

Viele dieser Läden gibt es dem Namen nach immer noch, heute sind das schlicht kommerziell orientierte Unternehmen mit Chefs und Angestellten. Konnte sich ein weniger auf Konkurrenz ausgerichtetes Miteinander im Fahrradladen in einem stark kompetitiven Markt nicht behaupten?

Wir haben eine Reihe Menschen befragt, die lange in selbstverwalteten Radläden tätig waren: von immer noch begeisterten Mitinhabern bis hin zum desillusionierten Azubi. Zudem haben wir mit »radau« in Marburg eine Fahrradwerkstatt entdeckt, die das Prinzip der Selbstverwaltung mit neuen Ideen angeht.

Neben unserem Schwerpunktthema bieten wir in dieser Ausgabe eine ganze Bandbreite weiterer interessanter Themen.

Fahrradanhänger bieten immer noch unschlagbare Möglichkeiten, sperrige Gegenstände zu befördern, auch wenn Lastenräder heutzutage die angesagtere Transportlösung sind. Tilman Lohbeck stellt uns seine Transportlösung für Leitern und andere lange Objekte vor.

Juliane Neuß schließt ihre dreiteilige Artikelserie zur Ergonomie auf dem Fahrrad mit Betrachtungen zur Oberkörperhaltung ab.

In der letzten Ausgabe beschrieben Scholz/Pertermann eine Möglichkeit zur Oberflächenanalyse von Radwegen per Smartphone. Olaf Schultz hat nun versucht, die Analyse der so gewonnenen Erschütterungsdaten zu automatisieren und Ergebnisse so aufzubereiten, dass sie in der Argumentation gegenüber Politik und Verwaltung nutzbar sind.

Tobias Haas vergleicht persönliche Erfahrungen mit der Radinfrastruktur seiner Heimatstadt Hamburg mit der am neuen Arbeitsplatz in München. Er musste seine Vorurteile revidieren.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht euch für das Redaktionsteam

Andreas Oehler

Mit dieser Ausgabe führen wir eine neue Rubrik ein:
Autoren gesucht

Hier findet ihr Themen, zu denen wir gerne einen Artikel in der Fahrradzukunft veröffentlichen würden und noch AutorInnen suchen.

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Unsere Artikel sind bei Google schlecht auffindbar. Das möchten wir verbessern und suchen jemanden, der das übernimmt. Es wäre toll, wenn du uns hilfst : ) redaktion@fahrradzukunft.de

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Für die Gestaltung und Umsetzung der PDF-Ausgabe der Fahrradzukunft suchen wir ab sofort einen Mediengestalter w/m/d. Hättest du 2- bis 3-mal im Jahr Lust dazu? Dann melde dich bitte: redaktion@fahrradzukunft.de.