Ausgabe 32 · Juni 2021
Pro Velo – Das Fahrrad-Magazin (1984 bis 2002)
Kurzer Abriss zur Geschichte
Die 69 Pro-Velo-Magazine entstanden in den Jahren 1984 bis 2002. Die Hefte waren auf etwas grobem, meist Ökopapier gedruckt und die ersten fünf Ausgaben hatten ein DIN-A4-Format und waren mit einer Klammerbindung und zum Teil einer Klebebandverdeckung versehen. Der Umfang variierte zwischen 20 und 52 Seiten (Heft 69: 20 Seiten, maximal 52 Seiten, durchschnittlich 38 Seiten). Der Erscheinungsplan sah vier Hefte pro Jahr vor, was mit wenigen Ausnahmen gelang.
Ab dem 6. Heft war das Format etwas reduziert (280 mm × 203 mm), was wahrscheinlich wegen der besseren postalischen Versendbarkeit oder aus drucktechnischen Gründen gemacht wurde. Außerdem findet man ab diesem Heft ganzseitige Werbung großer Firmen wie Kettler, Hercules oder Karstadt. Bis zu elf Seiten Werbung in einem 42-Seiten-Heft (Dies wurde von einem Leser scharf kritisiert!). Der Preis lag anfangs bei 6 DM pro Heft und stieg im Lauf der Zeit auf 8,50 DM bzw. zum Schluss auf 4,55 €.
Der erste Herausgeber war Dr. H. F. Bode, die redaktionelle Verantwortung lag u. a. bei Personen wie Horst Hahn-Klöckner (später langjähriger Vorsitzender des ADFC-Bundesverbandes), Manfred Otto oder Hans-Joachim Zierke. Nach dem Mauerfall 1989 wurde Dr. Bode nach Potsdam versetzt und es wurde für ihn schwierig, die Arbeit weiter zu leisten, da er nun nicht mehr in Celle ansässig war, wo die Pro Velo zu Hause war. Zu diesem Zeitpunkt stieg Burkhard Fleischer in die redaktionelle Arbeit ein und wurde mit Heft 29 Herausgeber und hatte bis zur letzten Ausgabe (2002) die alleinige redaktionelle Verantwortung.
Die Pro Velo änderte im Laufe ihres Erscheinens zweimal ihr Layout. Das erste Mal, als der HPV-Verein (Human Powered Vehicle) die Pro Velo zu seinem Vereinsorgan machte (ab Heft 24) und damit einen Teil der Ausgabe inhaltlich bestritt und auch dafür sorgte, dass der Umschlag in stabilerem Papier ausgeführt wurde. Das zweite Mal gab es eine Veränderung, als der HPV nicht mehr dabei war (ab Heft 47).
Die Werbung innerhalb des Heftes verschob sich weg von den großen Firmen hin zu kleinen Betrieben wie das Räderwerk Hannover oder Radius in Münster. Die Werbeanzeigen waren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zwangsläufig ganzseitig, auch Kleinanzeigen von Privat waren möglich.
Ab dem 6. Heft gab es eine Rubrik, die »Forschungsdienst Fahrrad« (FDF) hieß und aus der Zusammenarbeit mit dem ADFC kam, wo Tilmann Bracher jahrelang mit diesem Format die Forschungsarbeiten der Unis und Fachhochschulen zu Fahrradthemen begleitete und mit kurzen Darstellungen die Inhalte verfügbar machte. Der FDF wurde später zum »Bicycle Research Report« und ist anscheinend nicht mehr öffentlich zugänglich (sollte sinnvollerweise beim ECF angesiedelt sein).
Alle Hefte hatten ein Schwerpunktthema und waren entsprechend benannt. Hier ein Überblick:
Heft | Seitenzahl | Heft_Jahr | Titel |
---|---|---|---|
1 | 42 | 1_84 | Erfahrung mit Fahrrädern I |
2 | 44 | 2_84 | Fahrrad für Männer und Frauen |
3 | 46 | 3_85 | Theorie und Praxis rund ums Fahrrad |
4 | 46 | 4_85 | Erfahrung mit Fahrrädern II |
5 | 44 | 5_86 | Fahrradtechnik I |
6 | 46 | 6_86 | Fahrradtechnik II |
7 | 38 | 7_86 | Neue Fahrräder |
8 | 44 | 8_87 | Neue Fahrräder II |
9 | 40 | 9_87 | Fahrradsicherheit |
10 | 48 | 10_87 | Fahrradzukunft |
11 | 40 | 11_87 | Neue Fahrradkomponenten |
12 | 44 | 12_87 | Erfahrung mit Fahrrädern III |
13 | 44 | 13_88 | Fahrrad-Test I |
14 | 40 | 14_88 | Fahrradtechnik III |
15 | 40 | 15_88 | Fahrradzukunft II |
16 | 40 | 16_89 | Fahrradtechnik IV |
17 | 40 | 17_89 | Fahrradtechnik V |
18 | 36 | 18_89 | Fahrradkomponenten II |
19 | 40 | 19_89 | Fahrradtechnik VI |
20 | 32 | 20_90 | Fahrradsicherheit |
21 | 32 | 21_90 | Fahrraddynamik |
22 | 40 | 22_90 | Fahrradkultur |
23 | 40 | 23_90 | Jugend und Fahrrad |
24 | 44 | 24_90 | Alltagsräder I |
25 | 40 | 25_91 | Alltagsräder II |
26 | 44 | 26_91 | Jugend forscht fürs Fahrrad |
27 | 52 | 27_91 | Fahrradhilfsmotorisierung |
28 | 52 | 28_92 | Frauen fahren Fahrrad |
29 | 52 | 29_92 | Mehrpersonenräder |
30 | 44 | 30_92 | Lastenräder |
31 | 36 | 31_92 | Lastenräder II |
32 | 44 | 32_93 | Der Radler als Konsument |
33 | 44 | 33_93 | Mit dem Biomotor unterwegs |
34 | 40 | 34_93 | Fahrradkultur II |
35 | 44 | 35_93 | Velomobil statt Automobil |
36 | 44 | 36_94 | Tourismus |
37 | 44 | 37_94 | Freizeit Sport und Tourismus |
38 | 40 | 38_94 | Fahrradtechnik abstrakt |
39 | 48 | 39_94 | Fahrradsicherheit |
40 | 52 | 40_95 | Fahrradliteratur |
41 | 48 | 41_95 | Frauen und Fahrrad |
42 | 44 | 42_95 | Fahrradtechnik |
43 | 44 | 43_95 | Fahrradtechnik: Trends und Kontroversen |
44 | 52 | 44_96 | Fahrrad und Geschichte |
45 | 44 | 45_96 | Fahrradkultur |
46 | 36 | 46_96 | Fahrräder, die aus dem Rahmen fallen |
47 | 36 | 47_96 | Nabendynamos |
48 | 36 | 48_97 | Alltagsräder |
49 | 34 | 49_97 | Fahrrad & Verkehr 2000 |
50 | 32 | 50_97 | Fahrrad kontrovers |
51 | 32 | 51_97 | Fahrradkonzepte |
52 | 32 | 52_98 | Radfahren in der Stadt |
53 | 32 | 53_98 | Bremsen & Schalten |
54 | 32 | 54_98 | Bremsen & Schalten II |
55 | 32 | 55_98 | Das »Komfortrad« |
56 | 32 | 56_99 | Mit Rädern reisen |
57 | 32 | 57_99 | Fahrradfederung |
58 | 28 | 58_99 | Das gefederte Citybike |
59 | 28 | 59_99 | Von Rädern und vom Radfahren |
60 | 28 | 60_00 | Fahrradkultur |
61 | 28 | 61_00 | Velomobile |
62 | 28 | 62_00 | Liegeräder |
63 | 28 | 63_00 | Gepäcktransport |
64 | 28 | 64_01 | Gepäcktransport II |
65 | 28 | 65_01 | Zur Ergonomie des Fahrradfahrens |
66 | 28 | 66_01 | Neue Trends in der Fahrradtechnik |
67 | 28 | 67_02 | Mit welchem Rad in die Stadt |
68 | 28 | 68_02 | Entwicklungen für die neue Saison |
69 | 20 | 69_02 | Einspurige Lastenräder |
Zur Autorin
Juliane Neuß, von Beruf Technische Assistentin für Metallographie und Werkstoffkunde. Ihre Berufung: Fahrradergonomie und Fahrräder für kleinwüchsige Menschen. Betreibt seit 1998 die Firma Junik-Spezialfahrräder, hat sechs Jahre lang die Filiale eines Fahrradladens in Hamburg geleitet und viele Jahre den Techtalk in der ADFC-Radwelt geschrieben. Sie ist seit 2016 Inhaberin der »Fahrradschmiede 2.0« in Clausthal-Zellerfeld, ihrem Heimatort, und hat dort auch eine Brompton-Spezialwerkstatt.