Ausgabe 9 · Oktober 2009
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Fahrradzukunft selbstgebastelt
schnipp loch knot
Eine haltbare, kostenlose und für seriöseste Präsentationszwecke geeignete Bindung ist flott gemacht.
Sie benötigen:
- einen geplatzten Schlauch
- einen Locher
- eine Schere
- keinen Strom
Suchen Sie den Teil mit den geschichtsträchtigsten Flicken aus und
schnippeln den Schlauch auf die Länge des Papiers ab. Jetzt trennen Sie
den Schlauch der Länge nach auf, sodass ein passend breiter Streifen mit
zwei Lagen entsteht.
Weiter im Zuschnitt: zwei schmale Strippen aus einer Lage Gummi.
Der Locher ist dran: Ist es ein starker (wie hier im Beispiel), schafft er Gummi und Papier in einem Rutsch. Ist es ein schwacher, muss eben mehrmals gelocht werden.
Mit den schmalen Gummistrippen alles verknoten. Vulkanisieren wäre dekadent. Schleifen wären es auch.
Fertig. FZ geschlaucht.
Nur noch die Innenseiten müssen befüllt werden. In aller Ruhe
kalligraphieren Sie die Artikel mit Ihrer selbst gerührten Tinte auf ’nem
selbst gerupftem Federkiel und vollenden ihr Werk mit dem Abmalen der
Fotos mit einem Pinsel aus selbst gerupftem geschnittenem
eigenen Haupthaar und Farben aus den auf der letzten Radfernreise
gesammelten und geriebenen natürlichen Pigmenten.
Zum Autor
Andreas Borutta aus Berlin ist Umweltingenieur, Möbelschreiner, Kanulehrer. Er liebt die Fortbewegung aus eigener Kraft: zu Fuß, mit dem Rad, im Seekajak, auf Langlaufskiern. Lastentransport ist eine seine Leidenschaften als Alltagsradler. borumat.de
Quick & Lazy
Sogenannte Klemmschienen sind im Zehnerpack im Schreibwarenhandel für kleines Geld erhältlich. Für FZ passen die dünnsten, »bis 30 Blatt«. Als Farbe bevorzuge ich transparent, weil das den Rand des Titelblatts nicht verdeckt.
Anwendung:
- kaufen (zeitintensivster Teil!)
- auspacken
- FZ-Blätter aufstoßen und bündig ausrichten
- Schiene drüberschieben
Dauert etwa eine halbe Minute, ist halbwegs robust (zumindest wurftauglich ;o) – und kann bei Bedarf, z. B. zum Kopieren, umstandslos zerlegt und wieder zusammengesteckt werden.
Zum Autor
Rainer Mai ist Fahrrad-Sachverständiger in Frankfurt am Main, Maschinenbauingenieur, Alltags- und Reiseradler, Mitgründer und Betreuer einer Selbsthilfewerkstatt, Mitinitiator der »AG Verflixtes Schutzblech«.