Ausgabe 31 · März 2021
Diesen Artikel als PDF
Afrika per Rad in Zeiten von Corona
Interview mit Jason Kind
Jason Kind, 51-jähriger Engländer, mit dem Plan, Afrika per Rad zu umrunden, wartet derzeit in Côte d’Ivoire auf die Grenzöffnung nach Ghana. Er berichtet von seiner durch Corona zwangsweise unterbrochenen Reise aus Westafrika.
Wie kam es zu deinem Wunsch, Afrika umrunden zu wollen?
Sechs Jahre lang habe ich meine eigene Firma in England geführt, dann zwang mich mein schlechter Gesundheitszustand, mein Leben neu zu überdenken. Eine regelmäßige 80-Stunden-Woche und nur drei Wochen Pause im Jahr haben mich ernüchtert und nicht glücklich gemacht. Bis ich mir ein Fahrrad kaufte, anfing zu laufen und zu schwimmen. Dadurch habe ich wieder Glücksgefühle erlebt und das großartige Gemeinschaftsgefühl beim Sport mit Gleichgesinnten kennengelernt. Meine erste Reise per Rad von London zu einem Freund nach Alicante (Spanien) hat mich rundum begeistert. Davon wollte ich mehr! Schon immer hatte ich davon geträumt, die Welt zu sehen. Ich gab das Geschäft auf und reiste von 2014 bis 2018 mit dem Rad von London nach Borneo (mit Abstechern nach Neuseeland, Australien und Indien).
Wann und wo hast du deine Tour begonnen?
2019 brach ich von London aus über Frankreich und Spanien nach Afrika auf. Das Ziel: eine vollständige Umrundung Afrikas. Ich bin mit einem 2011er Cannondale Caadx unterwegs – ein eher billiges Cyclocross-Rad und eigentlich nicht für eine lange Radreise gebaut, aber es hat den Ruf, langlebig und flexibel zu sein. Ich habe es bereits bei meinen lokalen Bike-Club-Events verwendet und einige Triathlons damit absolviert. Obwohl die dickeren Reifen und die weniger sportliche Sitzposition schon viele Bemerkungen hervorriefen, war dieses Bike der Beginn der dramatischsten Veränderungen in meinem Leben.
Bevor ich nach Spanien fuhr, kaufte ich einen günstigen Gepäckträger, zwei Hinterrad-Packtaschen und einen Campingkocher, das billigste Zelt, einen Schlafsack und eine Schlafmatte. Später wurde mir empfohlen, professionell gebaute Laufräder zu verwenden. Das hat sich ausgezahlt – seither gab es keine gebrochene Speiche mehr! Mit meinem Nabendynamo kann ich all meine USB-Geräte mit Strom versorgen. Ich habe natürlich inzwischen unzählige Ketten und Reifen verschlissen, aber das Schöne an dem Fahrrad ist seine Einfachheit und bisher konnte mich nichts davon abhalten, meine Reise damit fortzusetzen.
Es ist unglaublich, wie oft Teile, die zunächst irreparabel erscheinen, wieder repariert werden können und weiterhin nutzbar sind. Neben einem guten Rahmen und professionell gefertigten Rädern ist meine dritte Empfehlung, auf eine ergonomisch gute Sitzposition zu achten, um unnötigem Stress und Belastungen vorzubeugen. Ich bin immer wieder überrascht, Radfahrer zu treffen, die diesen wichtigen Aspekt des Langstreckenfahrens nicht bedacht haben und über Schmerzen in Knien, Handgelenken und Armen klagen.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Viele Leute fragen mich, warum lebst du so ein Leben? Das Fahrrad ist für mich eine preiswerte Möglichkeit, die Welt zu sehen. Je langsamer man sich fortbewegt, desto mehr sieht und erlebt man. Und es bietet mir die volle Bandbreite an Emotionen, von Verzweiflung bis Hochstimmung und allem dazwischen. Meine vielleicht größte Entdeckung ist, dass die Welt da draußen sehr, sehr freundlich ist und ich mit meinem Leben weitaus zufriedener bin als jemals zuvor!
Wie wirkt sich die Coronapandemie auf deine weitere Reise aus?
Generell versuche ich, Coronagespräche zu vermeiden. Die vielen Annahmen, das »Was-wäre-Wenn« und die allgemeine Verwirrung sind mir nach Jahren auf der Straße nicht mehr so wichtig. Und wenn schon die Experten Schwierigkeiten haben, diese Krise einzudämmen, was kann ich außer Händewaschen und Distanzhalten groß beitragen? Ich habe eines gelernt: Die meisten Befürchtungen treten niemals ein. Sich Sorgen zu machen und die Zukunft zu erraten sind reine Energieverschwendung und nicht gut für die Stimmung.
Corona kann mit den scheinbar katastrophalen Auswirkungen auf die Wirtschaft und den viel zu vielen Todesfällen natürlich nicht völlig ignoriert werden (obwohl viel mehr Afrikaner jedes Jahr an Malaria sterben). Der Welt stehen ziemlich dramatische Veränderungen bevor. Ich bin aber sicher, dass die Erinnerungen schnell verblassen werden, sobald die Pandemie einmal vorbei ist, aber dann wird es neue Herausforderungen geben.
Wie ist die aktuelle Situation bezüglich Corona in Côte d’Ivoire ?
Man könnte fast annehmen, dass das Coronavirus in Côte d’Ivoire gar nicht existiert. Anfangs hatten wir ungefähr einen Monat lang eine nächtliche Ausgangssperre. Die damalige Unsicherheit der Lage machte mir schon ein wenig Angst, aber seit Monaten scheint Corona ein weit entferntes Problem von Europa und den USA zu sein. Zur Begründung verweisen zuverlässige Quellen hier auf die sehr junge afrikanische Bevölkerung sowie darauf, dass das Virus für das äquatoriale Klima nicht geeignet sei und Westafrika reichlich Erfahrung im Umgang mit Ebola habe. Die Reaktion auf Corona scheint schnell und effektiv gewesen zu sein, vom ersten Tag an wurden alle neu im Land Ankommenden getestet.
Wie motivierst du dich während der langen Wartezeit? Wie verbringst du deine Tage?
Anfangs war das Schwierigste für mich die mentale Herausforderung aufgrund der mangelnden Aktivität und der Ungewissheit, wie es weitergeht. Genau wie die meisten unter den Lock-down-Bedingungen lebenden Menschen auf der ganzen Welt leidet meine geistige Gesundheit darunter, aber das hat absolut nichts mit Afrika zu tun. Ich bin mir sicher, dass ich mir wie die meisten Menschen jedes YouTube-Video angesehen und jedes Buch gelesen habe. Im Moment schaue ich aus einer völlig egoistischen Perspektive überwiegend positiv auf meine elf Coronamonate hier zurück. Wenn ich an die westafrikanischen Länder denke, durch die ich bisher gereist bin, hat sich Côte d’Ivoire als der am besten geeignete Ort erwiesen, das Coronavirus auszusitzen.
Jeden Tag, wenn ich mit meinem Fahrrad zur regelmäßigen Trainingstour starte, bringt mich Côte d’Ivoire zum Lächeln. All diese Farben und das, was den europäischen Augen oft chaotisch erscheint, aber eindeutig funktioniert! Jeden Tag kneife ich mich, um wirklich wahrzunehmen, wovon ich gedacht hätte, es würde für immer nur ein Traum bleiben. Aber natürlich gab es einige kurze Momente der Sorge, und Côte d’Ivoire ist weit davon entfernt, ein Paradies zu sein. Die jüngsten Wahlen haben bisher aber nur zu kleineren Gewaltausbrüchen geführt und die Geschichte mit ihren großen Konflikten und Bürgerkriegen hat sich zum Glück nicht wiederholt.
Wie hältst du dich fit?
Ich versuche, mich jeden Tag zu bewegen. Meine täglichen Trainingsfahrten sind sehr einfach, ich habe dabei kein bestimmtes Ziel, außer dass ich in Bewegung bleibe. Ich brauche meine tägliche Dosis Endorphine! Sie sind mein Mittel gegen die mentalen Auswirkungen der erzwungenen Untätigkeit. Ich hoffe, dass sich eines Tages die Grenzen wieder öffnen, dann will ich stark und bereit sein. Im Allgemeinen versuche ich meine Touren zu starten, bevor die Sonne zu hoch steht und es zu heiß wird. So beginne ich den Tag in guter Stimmung. Die Hitze ist manchmal grausam und die Luftfeuchtigkeit kann sehr unangenehm sein, aber das wusste ich, bevor ich hierherkam. Im Moment, wo ich dieses schreibe, sitze ich an einem schattigen Ort mit einer schönen Brise.
Die meisten Straßen hier sind gut zu befahren und die Autofahrer bereiten mir nur wenige Probleme. Der Verkehr ist nicht unangenehmer oder gefährlicher als in Europa.
Hast du einen guten Kontakt zu den Einheimischen?
Immer wieder werde ich gefragt: »Ist es in Afrika sicher?« – die häufigste Frage, die ich von daheim höre. Natürlich kann ich nicht für Westafrikaner sprechen oder erraten, wie sie über Besucher denken, denen es unbestreitbar leichter gemacht wurde im Leben als den meisten Einheimischen. Aber ich verbringe oft Stunden nach Einbruch der Dunkelheit am Strand unter dem Sternenhimmel und genieße die fast kühle Seeluft nach dem eher unangenehm heißen und feuchten Tag. Nie hatte ich dort auch nur einen Anflug von Problemen mit den einheimischen Menschen, sei es eine Gruppe junger Männer, den Liebespaaren, Fischern oder den gelegentlichen fremdartigen religiösen Gruppen von Frauen in ihren fließenden Gewändern, die massenhaft ins Meer wandern, ohne mir, dem Fremden, auch nur einen Blick zuzuwerfen. Ein »Bonsoir« wird immer erwidert und oft bedauere ich es, dass mein Französisch nicht gut genug ist, um die gegenseitige Neugier wirklich zu befriedigen.
Es gibt wunderschöne Strände, gut sortierte Supermärkte und eine einfache, gut ausgebaute dreispurige Nationalstraße zur Hauptstadt Abidjan. Dort, in nur 25 km Entfernung von Grand-Bassam, wo ich zurzeit lebe, gibt es sogar Burger King oder Pizza Hut, klimatisierte Einkaufszentren und man findet so ziemlich alles, was man auch in französischen Supermärkten erwartet. Ich bin immer ziemlich überrascht, wie »entwickelt« Teile der Hauptstadt sind und auch das Finanzzentrum mit seinen Wolkenkratzern ist beeindruckend.
Malst du das Bild von Westafrika nicht zu rosig?
Ja, vielleicht male ich ein zu glamouröses Bild von diesem Land und vereinfache die Dinge hier zu stark. Natürlich leben zu viele Menschen unter schrecklichen Bedingungen in einem Land, das der weltweit größte Produzent und Exporteur von Kakaobohnen (ein Großteil davon wird von Kindern gepflückt) und ein bedeutender Produzent von Kaffee und Palmöl ist. Andererseits werden hier die köstlichsten Ananas, Mango oder Cashewnüsse geerntet.
Was die Gefahr angeht, so bin ich mir 100%ig sicher, dass mein größtes Risiko ein momentan abgelenkter Autofahrer ist oder die 20 Zigaretten, die ich täglich rauche, oder die gnadenlose Sonne. Ja, Westafrika kann brutal sein, wenn man gegen die Umweltbedingungen, wie zum Beispiel den wilden Harmattan-Gegenwind bei 40°C, kämpfen muss. Und manchmal ist es auch schwierig, »Treibstoff« oder Wasser zu finden, um meine Beine in Bewegung zu halten.
Aber andererseits: Die Muslime hier an der Westküste lassen einen am Abend niemals ohne Einladung zum Essen passieren. Nie wurde mir ein Platz für mein Zelt verweigert. Hier in Grand-Bassam lebe ich frei und ohne Angst. Leider spreche ich immer noch kein Französisch, so ist es fast unmöglich, den Menschen näherzukommen. Aber das Lächeln vieler Ivorer jeden Alters, denen ich regelmäßig begegne, erfreut mich jeden Tag aufs Neue. Jedes Mal, wenn ich mich auf mein Fahrrad schwinge, um durch die Gegend zu fahren, fühle ich mich glücklich, genau hier festzusitzen.
Ist es hier »wild und rückständig«? Die Qualität und Zugänglichkeit des Bildungssystems kann ich nicht wirklich beurteilen, aber ich sehe jeden Tag viele Kinder auf dem Weg zur Schule. Auch wenn sie sicher nicht die gleichen Möglichkeiten wie wir in Europa haben. Ich habe tiefgründige Gespräche mit den leider selten Englisch sprechenden Einwohnern geführt, die alles andere als rückständig sind.
Vielleicht sind ja wir die verrückten, rückständigen Leute, die hektisch herumlaufen, nach Geld jagen, um Schulden für Dinge zu bezahlen, die wir nicht wirklich brauchen.
Hast du eine feste Unterkunft oder lebst du in deinem Zelt?
Ich lebe hier in Grand-Bassam in meinem Zelt auf dem Gelände eines komfortablen, bezahlbaren Gästehauses, genau genommen wohne ich auf dem Balkon, der mir Schutz vor der brennenden Sonne und dem zeitweise tropischen Regen bietet. Ich genieße eine großartige Aussicht auf ein altes Kolonialgebäude und auf eine atemberaubende Vogelwelt. Das kostet mich pro Nacht etwa 2 € und bietet mir den unglaublichen Luxus einer täglichen Dusche (mein Rekord ohne Dusche liegt bei 15 Tagen in der chinesischen Wüste).
Das Leben ist für dich jetzt sicher viel teurer, als wenn du reisen würdest. Wie finanzierst du deinen Aufenthalt?
Meine monatlichen Kosten betragen hier ca. 300 €. Das ist billiger, als unterwegs zu sein! Mit meinem Laptop kann ich übers Internet ein kleines zusätzliches Einkommen erzielen. Es macht mich nicht reich, aber die Beschäftigung hat meinem Alltag hier eine Struktur und eine Routine gegeben. Ich hoffe, dass ich diese Arbeit auch beibehalten kann, wenn sich die Grenzen wieder öffnen. Mein Ziel ist es, unter 18 € pro Tag zu bleiben. Dabei ist es am wichtigsten, die Kosten für Unterkunft (obwohl ich die meiste Zeit frei campe), Essen und Wasser zu kennen. Reparaturen sind hier zum Beispiel sehr einfach und günstig. Die Ausbesserung einiger Kleidungsstücke kostet weniger als 50 Cent.
Glücklicherweise ist es selbst in Westafrika, wo viele Menschen ein extrem schwieriges Leben führen, sehr selten, dass ich als Tourist »abgezockt« werde. Die großen Touristenattraktionen spare ich mir wegen der zusätzlichen Kosten. Ich bekomme mehr als genug Befriedigung von dem, was ich auf der Straße sehe und erlebe. Meine Budget-Devise lautet: Lebe so billig wie möglich in jedem einzelnen Land, lass dich nicht abzocken und zur Verschwendung hinreißen. Aber das Leben in Côte d’Ivoire ist sehr, sehr günstig und in Bezug auf Radtouren sehr, sehr komfortabel.
Ich brauche täglich große Mengen an Flüssigkeit, sodass sich die Kosten für Trinkwasser sehr schnell summieren können, obwohl ich aus fast jeder Wasserquelle trinke. Einheimische müssen oft kilometerweit laufen, um für sich Wasser zu holen. Deshalb fühle ich mich nicht wohl dabei, wenn sie mir die hart erarbeiteten und knappen Ressourcen schenken wollen. So kaufe ich unterwegs doch häufig Wasser in Flaschen. Eine 200er-Packung Zigaretten kostet nur 8 €. Ich trinke keinen Alkohol und brauche keine regelmäßige »Shopping-Therapie«.
Wie finanzierst du überhaupt deine Reise?
Meine Einstellung zu westlichen Vorstellungen von Risiken und zur finanziellen Absicherung der Zukunft hat sich durch mein Leben auf der Straße stark verändert. Viele Leute fragen mich, ob ich in einer Lotterie gewonnen hätte oder wie ich eine so lange Reise finanziere. Die Antwort ist einfach. Ich habe ein kleines Haus in England, das ich vermietet habe. Es ist vielleicht die wichtigste Lektion des Lebens auf der Straße: »Mach dir keine Sorgen darüber, was passieren könnte, versuche nicht, die Zukunft zu erraten, und hab definitiv keine Angst davor.« Trotzdem muss ich vorsichtig wirtschaften und genau überlegen, wie ich mein kleines Einkommen ausgebe. Die vielen Visa in Afrika kosten eine Menge Geld. Hinzu kommen künftig vermutlich Coronatests vor neuen Grenzübertritten. Aber solang meine Kosten nicht höher als mein Einkommen sind, kann ich weiterreisen.
Gibt es Dinge, die du hier vermisst?
Ich bin Engländer, also träume ich gelegentlich von einer Tasse Tee, einem Braten, einem Schinken-Sandwich oder einem Bier mit Freunden oder meiner Familie. Aber Côte d’Ivoire ist trotzdem weitaus attraktiver als ein kalter Winter in Europa. Wo würde ich in England leben, während mein Haus vermietet ist? Ich möchte während der Coronabeschränkungen ungern vor der Haustür von Freunden oder Familie landen.
Wie organisierst du deine Visumsverlängerung? Bekommst du Ärger mit den Behörden wegen eines abgelaufenen Visums?
Visaverlängerungen sind hier unglaublich unkompliziert. Ein einfaches Formular und ein Passfoto ermöglichen für insgesamt 58 € eine problemlose Verlängerung des Visums um drei Monate. Für mich war bislang das einzige Problem, dass jede Verlängerung eine ganze Passseite einnimmt. Bei vielleicht weiteren 35 Ländern auf meiner geplanten Afrikareise ist aber das Sparen von Seiten wichtig. Zum Glück haben mir die Ivorer für meine vierte Visumsverlängerung ein Ein-Jahres-Visum zum gleichen Preis gegeben. Hoffentlich brauche ich nicht mehr so lange, aber für mein Budget und meinen Pass ist es großartig.
Kannst du dir vorstellen, deine Reise wie geplant fortzusetzen?
Zurzeit gibt es leider keine verlässliche Auskunft darüber, wann die Landesgrenzen wieder öffnen könnten. An der Nordgrenze liegt Mali, dessen Grenzen seit geraumer Zeit offen sind, aber ich darf Côte d’Ivoire immer noch nicht verlassen. Nur 160 km östlich von hier liegt mein nächstes Ziel: Ghana, dessen Grenzen ebenfalls noch geschlossen sind. Dort hört man von größeren Problemen mit Corona, obwohl die Zahlen weit weniger problematisch erscheinen als zu Hause in Europa. Abgesehen von einigen isolierten westafrikanischen Ländern und einigen in Ostafrika, die sich langsam wieder öffnen, ist es unsicher, wann 2021 Veränderungen an den Grenzübergängen zu erwarten sind. Fliegen ist mit einem negativen Coronatest in den meisten Ländern Afrikas möglich, aber wir Radfahrer kommen ja hierher, um Rad zu fahren und nicht um zu fliegen! Ich möchte »the good, the bad and the ugly« entlang des Weges sehen.
Würde ich zurück nach England gehen, um das Ende von Corona abzuwarten, wäre ich nicht sicher, ob ich für einen weiteren Versuch einer Umrundung Afrikas zurückkehren würde. Ich bin in diesem Jahr 51 Jahre alt geworden und muss zugeben, dass die körperlichen Herausforderungen auf der Straße schwieriger werden. Deshalb ist ein Aufenthalt hier definitiv die beste Option. Meine Leidenschaft für eine ganze Afrikaumrundung ist einfach zu groß, um aufzugeben.
Jasons Reise kann auf strava.com (Anmeldung erforderlich) weiterverfolgt werden.
Das Interview führte Andreas Oehler, Christine Kammel hat es übersetzt.