Ausgabe 4 · November 2007

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Leserbriefe

Manna

Großes Lob an Euch: Euer Magazin ist Manna für mich. Endlich fundierte, informative Beiträge, die sich weit über dem Sumpf auf dem Zeitschriftenmarkt erheben.

Die Idee eines Magazins ohne kommerzielle Interessen von Radlern für Radler sagt mir so zu, dass ich – ganz spontan – auch einen Beitrag dazu leisten will. Vielleicht teilt Ihr mir mit, womit ich mich nützlich machen könnte? Vorstellen könnte ich mir z. B. Korrekturlesen, etc. Einen Artikel (Fahrradfahren mit Kindern) habe ich auch im Kopf, werde das aber sicher nicht mehr bis Januar schaffen.

Roland Brembeck, München

Lob

Ihr werdet immer besser!!!

Andreas Bieniek

Long John aufgemöbelt

Zu: Alt-Laster ohne Schnickschnack (Ausgabe 3)

Erst mal vielen Dank für die (wiederum) gelungene Ausgabe der Fahrradzukunft.

Als Long-John-Besitzer hat mich natürlich der Artikel sehr gefreut. Interessant finde ich den Hinweis auf den Oldtimer-Charakter, tatsächlich ist hiermit auch ein Spannungsfeld angesprochen: »klassisch« lassen oder umbauen? Ich selbst habe mich – vielleicht auch etwas unbekümmert aufgrund des niedrigen Gebraucht-Kaufpreises – für Umbauten entschieden: u. a. habe ich die Vorderradfelge durch eine 406er BMX-Felge ersetzt (Speichenlänge passte noch, lediglich die Speichenlöcher müssen aufgebohrt werden) und mit einem Hochdruckreifen bestückt. Dadurch wurde auch der Einbau einer Magura möglich: ich habe einen alten U-Bügel (»B« oder »C«) hierfür genutzt, der aber erst dann passte, als ich eine Art Verlängerung mit einem Brakebooster baute. Vorbei sind nun die Zeiten des Zitterns, ob die Trommelbremse mein Geführt zum Stehen bringen würde. Kurze Zeit später bekam ich dann einen Bügel »D« in die Hand: Dieser würde sogar ganz genau passen, ohne dass eine Verlängerung nötig wäre. Hinten habe ich eine 26-Zoll-Felge eingebaut, hier wurde es aber notwendig, das Schutzblech auseinanderzusägen und mit Zwischenstücken neu zu befestigen. Der Ständer wurde wegen der Aufsetzproblematik abgeflext (das war gleichzeitig eine heftige Materialfestigkeitserprobung). Insgesamt also ein Graus für den »Liebhaber«, aber mit erhöhter Alltagstauglichkeit. Mein LJ dient übrigens manchmal als Flohmarktstand und bewährt sich hier als Augenfang :-)

Ulrich Schomburg, Kassel

Kupplung zerfällt

Zu: Anhänger Carryfreedom Y-Frame (Ausgabe 3)

Ich habe auf einer meiner Reisen einen meiner selbst entwickelten Anhänger mit einer Carryfreedom-Kupplung ausgestattet gehabt. Die Kupplung war am ersten Tag schon in drei Teile zerfallen, und als dann auch noch das Fahrrad umgekippt war, hats die Kupplung am Fahrrad gänzlich hingebröselt – besser gesagt so vorweihnachtlich eingerollt in seiner ganzen Edelstahlpracht, dass an ein Trennen der Kupplung vom Fahrrad gar nicht mehr zu denken war. Ich hatte diese Kupplung mal als Option für eine Standard-Kupplung für meine bike-buggy angedacht, werde jedenfalls in Zukunft die Finger von dieser »Lösung« lassen. Verlust der Stoppmuttern wie in eurem Beitrag beschrieben auch bei mir – aber dass bei der Carryfreedom-Kupplung das Fahrrad nicht umkippen darf, ohne die Kupplung selbst zu zerstören, ist der eigentliche no-go-Knackpunkt …

Rainer Detering, Jockgrim, bike-buggy.com

Statt Autoanhänger

Zu: Anhänger Carryfreedom Y-Frame (Ausgabe 3)

Liebe Redaktion von »Fahrradzukunft«,

Danke für Eure »Erste-Klasse« gemachte website. Angeregt durch einen Autor in der Newsgroup »de.rec.fahrrad«, der »Lastenanhaenger mit 20″ Reifen« sucht, habe ich Euch heute erstmalig besucht. Für mich ist nicht nur alles inhaltich lesenswert, auch Gestaltung, Ausdruck und Stil sind schön.

Bitte schreibt und publiziert weiter so fundiert und praxisnah über Lösungen für Alltagsfahrer, die ein Fahrrad als das normale Standard-Verkehrsmittel nutzen wollen, und Bus, Bahn, Auto, Fusswege als Ausnahme ansehen.

Ja, auch ich habe ein Auto (btw, Nissan Micra von 1992, rot.) Der kostet zwar nur 1-Euro-Steuer und Versicherung pro Tag, aber wirklich teuer immer neue Bremsscheiben alle 2 Jahre: »Die Dinger sind ja breit wie neu, aber total verrostet!« meinte der freundliche TÜV-Prüfer neulichs. »Sie müssen eben mehr Auto fahren und bremsen!«

So? Seit Ihres Artikels Anhänger Carryfreedom denke ich statt an Kauf einer Anhängerkupplung fürs Auto an den Selbstbau eines Plattform-»Y-frame« Anhängers. Gut beschrieben und fotografiert habt ihr ihn ja, und das Gelenk am Hinterbau ist mir als Segler auch bekannt:
Es ist ein abnehmbares Pinnenausleger-Kardangelenk, erhältlich beim Bootsport-Versand oder Yachtausrüstern.

Claus-Christian Plaass

Convoy Exceptionell

Zu: Anhänger Carryfreedom Y-Frame (Ausgabe 3)

Euer Heft hat mir gut gefallen.

Vielleicht habt Ihr Interesse an einigen Fotos zur Carryfreedom-Nutzung. Achtung: Bei meinem Convoy Exceptionell ist meiner ca. 6 Meter lang! Den Canadier haben wir etwa 15 Kilometer gezogen, die Latten ca. 2 km. Wahrscheinlich müsst Ihr das Format bearbeiten!

Ulli Gehrmann, Wunstorf

Abdrängungsjagden

Zu: Radfahren neben Radwegen (Ausgabe 2)

Liebe Redaktion,

zunächst einmal ein Kompliment für die gelungenen Publikationen!

Aber nun zu dem Artikel von Dr. Basler in der Ausgabe 2: ich kann die Erfahrungen von Dr. Basler nur bestätigen. Ich bin Kölner Radfahrer und erlebe solche Situationen – trotz äußerst disziplinierter, vorsichtiger Fahrweise (ich habe oft meine beiden Kinder auf dem Fahrrad …) mehrmals täglich nicht nur bei Radwegen. So scheint es für viele Autofahrer selbstverständlich zu sein, automatisch Vorfahrt zu haben – auch wenn dies nicht der realen Verkehrssituation entspricht. Dasselbe gilt für das Befahren von Einbahnstrassen gegen die Fahrtrichtung (natürlich diejenigen, die für Fahrräder freigegeben wurden!). Hier erlebe ich fast täglich, dass Autofahrer quasi ausrasten und regelrechte Abdrängungsjagden veranstalten. Weist man diese Fahrer auf ihr Unrecht hin, wird man nicht selten angepöbelt, beschimpft oder mit körperlichen Gewalt bedroht.

Meine Erklärung dafür, dass Radfahrer im »normalen« Strassenverkehr nicht ernst genommen werden oder gar als »Rüpels« empfunden werden: das Fahrrad ist kein Statussymbol sonder gilt eher als das Fortbewegungsmittel derjenigen, die sich kein Auto leisten können. Somit wird man in unserer – immer mehr durch Geld bzw. Konsum bestimmten – Gesellschaft auch nicht mehr ernst genommen bzw. gilt schon fast als verdächtig.

Christoph Edelmann, Köln