Ausgabe 29 · Oktober 2019
Diese Ausgabe als PDF
Editorial
Liebe Leser*innen,
die Vorstellungen zum Lieblings-Fahrradtyp, zum Helmtragen, zur (Rad-)Verkehrsplanung oder auch zu sinnvollem Aktionismus für bessere Rahmenbedingungen zum Radfahren sind auch im Fahrradzukunft-Redaktionsteam sehr unterschiedlich. Gemeinsame Begeisterung findet sich am ehesten für das Thema kreativer Eigenbau am Fahrrad. Leitfigur seit den 1980er Jahren ist Christian Kuhtz mit seiner Heftreihe »Einfälle statt Abfälle« - der dort zu Reparaturen aber auch leicht nachzumachendem Sonder-Fahrradbau anleitet.
Robert Niestroj-Pahl wirbt genau in diesem Sinne für einfache, aus Sperrmüllrädern zusammengestellte Alltags-Fahrräder. An einem konkreten Beispiel erzählt der Autor von der Freude, mit eigenen Händen für kleines Geld ein Unikat zu bauen.
Florian Wolf begeistert Schüler*innen dafür, Liegeräder gemeinsam herzustellen. In dem regelmäßig angebotenen Schulprojekt geht es vom Vorbereiten der Rahmenrohre über deren Zusammenlöten bis hin zum Einspeichen der Räder. Hier wird nicht im Kuhtz‘schen Stil improvisiert, sondern planvoll und mit professionellen Maschinen gearbeitet. Zentral ist aber, die Begeisterung für das Fahrrad zu vermitteln – abgerundet durch eine lange Radreise mit den Schüler*innen.
Rupert Röder und Wolfgang Bönig beleuchten kritisch die »Radentscheid«-Aktionen, die es in vielen deutschen Städten gibt. Bringt die große Öffentlichkeitswirkung dieser Projekte den Radverkehr voran – oder ist die Beschränkung auf eher pauschale Forderungen insbesondere für separate Radwege gar kontraproduktiv?
Moderne weiße LEDs sind zwar dank ihrer hohen Effizienz ein Segen für das Radfahren bei Nacht – aber was bedeutet das lückenhafte Lichtspektrum moderner Fahrradscheinwerfer für das Nachtsehen? Olaf Schultz hat sich die spektralen Eigenschaften und deren Auswirkungen im Detail angesehen.
Haben Sie eine eigene Fahrradtechnik-Idee umgesetzt oder sich für ein Radverkehrsprojekt engagiert? Wir freuen uns, wenn Sie uns darüber informieren. Scheuen Sie sich nicht auch unfertige Artikelideen vorzuschlagen. Wir helfen gerne, daraus etwas Lesenswertes zu machen. Auch sind wir immer auf der Suche nach schönen Photos oder Stilblüten (für die Hohlspeiche).
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht im Namen des Redaktionsteams
Andreas Oehler